Wie die Informationsstelle Gesundheit zu ihrem Namen kam
„Wer bei Ihnen ist denn auf die Idee gekommen, Ihre Agentur ‚Informationsstelle Gesundheit‘ zu nennen?“ ist eine Frage, die uns häufiger gestellt wird. Verbindet man mit diesem Namen doch eine Behörde oder eine öffentliche Institution. Offen gestanden, wir hatten die Idee nicht einmal selbst. Nachfragende Patienten hatten sie. Was war passiert?
Als Mitte der neunziger Jahre (des letzten Jahrtausends) die Menge an Patienten-Informationsveranstaltungen „Zahnimplantate“ zunahm, stellte sich die Reservierungsannahme per Anrufbeantworter als Flaschenhals dar. Einerseits gab es noch keine 0800er-Nummern, andererseits waren DSL-Leitungen und damit die Anzahl verfügbarer Telefonnummern stark limitiert. Von sprachgesteuerten Telefonaten wurde noch nicht einmal geträumt. Aus heutiger Sicht waren wir in der Steinzeit der Telekommunikation.
Erschwerend kam hinzu, dass die Zeit für eine Textansage kurz gehalten war. Also kam eine junge Mitstreiterin in der Startphase des Praxismarketings auf die Idee folgender Textansage beim Anrufbeantworter: „Hier ist die Reservierungsannahme der Deutschen Zahnhilfe e.V. für Patienten-Informationsveranstaltungen zum Thema Zahnimplantate. Bitte nennen Sie uns Ihren Namen, Ihre Anschrift und Ihren Reservierungswunsch. Möchten Sie mehr Gesundheitsinformationen, so rufen Sie uns montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr an.“
Das führte zu massiven Irritationen bei den Anrufenden, war doch der Großteil nur auf einen einzigen Veranstaltungstermin aufmerksam geworden. Was also war mit Reservierungswunsch gemeint? Viele Patienten riefen deshalb unter der Woche zurück. Aus welchem Grund auch immer, fragten einige Patienten nach der „Informationsstelle Gesundheit“ oder der „Stelle für Gesundheitsinformation“.
Die junge Mitstreiterin berichtete mir. Ich speicherte ab. Je länger ich darüber nachdachte, umso besser fand ich den Namen für eine Agentur, die Praxismarketing betreiben wollte. Der Name hörte sich seriös und neutral an, was angesichts des damals existierenden Werbeverbots für Ärzte nicht schlecht war. Den Namen haben wir dann einfach benutzt. Eigentlich sollte das „Medical Marketing Team“ heißen. (Wer nicht weiter weiß, der nutzt Anglizismen. Das hat sich bis heute nicht geändert.) Informationsstelle Gesundheit erschien uns schlauer. Als wir dann im Jahr 2000 als GmbH umfirmiert haben, wurde der Name angemeldet.
Erstaunlicherweise wurde Informationsstelle Gesundheit GmbH vom Handelsregister als zulässig eingetragen. Das ist heute unvorstellbar aufgrund der tatsächlichen Verwechslungsgefahr mit einem institutionellen Namen. Passiert ist passiert. Zehn Jahre später hat die IHK Düsseldorf versucht, uns diesen Namen wieder abzuluchsen. Da war ich aber mit Anwälten bewaffnet auf dem Posten, hatten doch bis dahin schon einige Pharmakonzerne versucht, uns den Namen abzukaufen.
Um ein für alle Mal Klarheit zu schaffen, haben wir dann den Claim hinzugefügt: Agentur für (Praxismarketing und) Patientengewinnung. Jetzt kennen Sie diese Geschichte auch.