Bewertungsportale im Sinkflug?
Die Ergebnisse einer Studie, veröffentlicht in der DIE ZAHNARZTWOCHE (DZW), 44/2014, zeigt überraschende Ergebnisse.
Die direkten Zugriffe von Bewertungsportalen auf die einzelne Praxishomepage seien in den letzten 18 Monaten signifikant rückläufig, was auf ein verändertes Suchverhalten der Patienten zurückzuführen sei. Damit trügen die Bewertungsportale nicht mehr primär für die Auffindbarkeit der Praxishomepage bei, wohl aber noch für die Kaufentscheidungsunterstützung der suchenden Patienten. Diese Zwei-Schritt-These beeinflusst das Praxismarketing erheblich.
Wir haben es aktuell (10.11.2014, Anm. d. Red.) überprüft: Sucht man beispielsweise nach „Zahnarzt Hamburg“, so findet man auf den ersten beiden Seiten tatsächlich lediglich zwei Bewertungsportale. Verglichen mit den Suchresultaten der letzten Jahre ist das ein deutlicher Rückgang. Es hat den Anschein als wäre ein Großteil der Bewertungsportale ins digitale Nirwana versunken. „Bittere Realität für die Industrie, die sich um die Bewertungsportale herum angesiedelt hat“, so die DZW.
Damit ließe sich konstatieren, dass die primäre Abhängigkeit von Bewertungsportalen für die Auffindbarkeit einer Praxishomepage de facto nicht mehr existiert. Auch Google Adwords erscheint den Autoren nicht als Allheilmittel für das Praxismarketing, denn dabei mangele es bei der Nachhaltigkeit. Ähnlich wie bei Printanzeigen wird in diesem Zusammenhang von „Anzeigengräbern“ gesprochen.
Unser Fazit: Die Lösung vermuten die Autoren im veränderten, sehr fragmentierten Suchverhalten der Patienten, die immer speziellere Leistungen möglichst in ihrer Umgebung nachfragen. Diesem neuen, sehr spezifischen Suchverhalten werden wohl Patienten-Informationsportale am ehesten gerecht. Das bedeutet nicht, dass Bewertungsportale ad acta gelegt werden können. Sie unterstützen zwar nicht mehr primär die Auffindbarkeit, sehr wohl aber noch die Kaufentscheidung des Patienten.
