Praxismarketing mit Facebook

Nutzen Sie Facebook für Ihr Praxismarketing – aber doch bitte richtig!

Wenn Sie diese Rubrik gesucht und gefunden haben, sind Sie vermutlich Arzt oder Zahnarzt (bzw. Ärztin oder Zahnärztin) und interessieren sich für die Facebook als Plattform zum Praxismarketing. Zunächst also die provokante Frage: Wer braucht Praxismarketing mit Facebook überhaupt? Antwort: Kommt drauf an.

Zunächst sollten Sie sich die Frage stellen, was Sie mit einer eigenen Facebookseite für Ihre Praxis/Klinik erreichen möchte. Nur, weil die ganze Welt über Facebook spricht, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass jeder mitmachen muss. Facebook hat unbestritten Vorteile für das Praxismarketing. Den Beweis hingegen, dass Facebook merklich der Neupatientengewinnung dient, wurde noch nicht nachhaltig erbracht, obgleich dies häufig behauptet wird.

Grundkenntnisse über Facebook und Praxismarketing

Wir setzen hierbei voraus, dass Sie das soziale Netzwerk mit dem blauen „Gefällt mir“-Button bereits kennen und fokussieren uns deshalb im Folgenden vor allem auf die Aspekte als Marketingbaustein für Ihre Praxis.

Facebook ist der Prototyp bidirektionaler Kommunikation. Die Praxis informiert die Patienten. Patienten sagen etwas zur Praxis. Patienten sprechen miteinander. Der ganze Prozess ist nur schwer kontrollierbar. Das bedeutet, dass die Patientenkommunikation via Facebook in jedem Fall der kontinuierlichen Moderation und der kontinuierlichen Betreuung bedarf. Das bedeutet weiter, dass Facebook viele Vorteile bietet, aber auch (bedauerlicherweise) mit Arbeit verbunden ist. Wer der Überzeugung ist, er könne das alleine oder selbst, wird rasch feststellen, dass Facebook zu einem richtigen Zeiträuber werden kann.

Vorteile von Facebook-Marketing für Ihre Praxis

Facebook ist seit Jahren eine Sau, die – je nach Perspektive – entweder als Marketingwundermittel oder als Totgesagter durchs Dorf getrieben wird. Beides ist natürlich völliger Unsinn, bei näherer Betrachtungsweise bietet Facebook aber viele Vorteile:

  1. Sie behalten die Kommunikationshoheit, da Sie Patienten mit Facebook eine Plattform bieten, die praktisch jeder benutzt und können so Ihre Kommunikation nach Ihren Wünschen gestalten und zumindest weitestgehend kontrollieren. Das „Mitmach-Internet“ mit einer unüberschaubaren Vielzahl an Bewertungsportalen, Foren und Frage-und-Antwort-Plattformen ist für Praxen größtenteils völlig unkontrollierbar, zumal sich Patienten anonym (weil das Telemediengesetz dies eben vorsieht) über Sie als Behandler oder die Praxis/Klinik als Ganzes auslassen können.
  2. Das Internet ist oftmals ein Ort von gefährlichem Halbwissen. Über Sinn und Unsinn von Professionellen Zahnreinigungen und IGeL-Leistungen schwadronieren mehrmals jährlich, medienwirksam und häufig negativ große Zeitungen in seitenlangen Berichten. Bei Facebook können Sie interessierte Patienten gezielt und praxisnah informieren.
  3. Sie können mit Ihren Bestandspatienten interagieren und diese so an die Praxis binden.
  4. Sie können mit Facebook Patienten gewinnen – oder es zumindest versuchen.
  5. Sie können Ihre Personalsuche vereinfachen.
  6. Sie können durch ein modernes Auftreten Ihren Außenauftritt abrunden und Facebook als Baustein für Ihr Corporate Design / Ihre regionale Marke nutzen.

Das Schlechteste, was Sie tun können, ist „einfach mal eben“ eine Facebook-Seite zu erstellen, dann, weil Sie oder Ihre Helferin gerade Zeit haben, ein paar Beiträge (Postings) schreiben und danach die Seite 3 Jahre nicht anrühren.

Sie benötigen für eine erfolgreiche Außendarstellung / Praxismarketing mit Facebook:

  1. Regelmäßig Zeit
  2. Wissen um die juristischen Rahmenbedingungen (technisch und inhaltlich)
  3. Eine gewisse Kreativität
  4. Einen Kommunikations-Plan
  5. Einen Krisenplan

Beim Praxismarketing mit Facebook geht es nicht nur darum, banale Dinge zu kommunizieren, wie beispielsweise ein Dankeschön an alle Patienten zu Weihnachten, sondern Facebook „will“ kontinuierlich “bedient“ werden. Kein Patient erwartet, dass die Praxis täglich mit irgendeiner Neuigkeit aufwartet – und das wäre sogar kontraproduktiv, denn die Patienten würden die Häufigkeit als belästigend empfinden – aber unserer Erfahrung zufolge sind 8-10 Beiträge (Postings) pro Monat ein guter Mittelwert, um Aktualität glaubwürdig zu demonstrieren. Wer nicht willens und/oder in der Lage ist, die Praxis-Facebook-Fanpage kontinuierlich zu pflegen, dem sei geraten, die Finger davon zu lassen. Ein guter durchstrukturierter Redaktionsplan ist daher unbedingt notwendig. Dann aber kommt das Praxismarketing mit Facebook zur vollen Entfaltung, denn Sie können:

  • Neue Therapieangebote vorstellen
  • Gezielt Ihre Patienten auf Vorsorgeuntersuchungen hinweisen
  • Den Eintrag ins Bonusheft anmahnen
  • Zur Entlastung Ihrer Rezeption auf Online-Terminbuchungsmöglichkeiten hinweisen
  • Ihre Patienten und deren Freunde auf spezielle Angebote aufmerksam machen
  • Themen, die ihnen am Herzen liegen, aufarbeiten
  • Gezielt Praxispersonal suchen und finden
  • Für ein besseres Ranking Ihrer Praxis-Homepage sorgen
  • Mehr Besucher auf Ihre Praxis-Homepage bringen
  • Ihr Empfehlungs-Management nachhaltig unterstützen
  • Die Wünsche ihrer Patienten gezielter nachfragen und bedienen
  • Ihre Patienten zu Verbesserungsvorschlägen auffordern
  • Das Ansehen Ihrer Praxis nach außen zu steigern
  • Auf Veranstaltungen hinweisen
  • Den Patienten einen emotionaleren Kontakt zu Ihrer Praxis bieten
  • Marktforschung für die Praxis betreiben

Auf Facebook darf es ruhig etwas emotionaler zugehen. Geburtstagsgrüße an Mitarbeiter, Glückglückwünsche an Azubis für bestandene Prüfungen, Oster-und Weihnachtsgrüße an Patienten, Fotos vom letzten Praxisausflug etc. vermitteln mehr Nähe zwischen Ihren (vorhandenen und potentiellen) Patienten und der Praxis.

Was auf Facebook gar nicht geht

Bitte formulieren Sie das, was Sie sagen möchten, eindeutig. Ironie und Sarkasmus sind ist fehl am Platze. Gleiches gilt für Zweideutigkeiten, Anspielungen oder politische Äußerungen. Vermeiden Sie Missverständnisse bei den Formulierungen, denn damit werden die Bemühungen für das Praxismarketing zunichte gemacht. Jeder hat schon einmal von einem so genannten „Shitstorm“ gehört. Das braucht niemand. Deshalb beachten Sie bitte Folgendes:

  1. Halten Sie einen Krisenplan griffbereit.
  2. Beachten Sie den Datenschutz und die Datensicherheit.
  3. Beachten Sie in jedem Fall das Fernbehandlungs-Verbot.
  4. Trennen Sie das berufliche und das private Profil voneinander.
  5. Vermeiden Sie produktbezogene Aussagen.
  6. Verhindern Sie die Selbstoffenbarung von Patienten.
  7. Berufswidrige Werbung ist auch in sozialen Medien tabu.
  8. Unterlassen Sie Kommentare über Kollegen.
  9. Beachten Sie in jedem Fall die ärztliche Schweigepflicht.
  10. Beachten Sie die feine Grenze des Arzt-Patienten-Verhältnisses.
  11. Sprechen Sie Ihren Versicherer bezüglich Ihrer Haftpflichtversicherung an.
  12. Beachten Sie die rechtlichen Regularien bei der Verwendung von Fotos (sowohl Schnappschüsse der Praxis oder Mitarbeiter als auch bei Stockfotos)

Hier finden Sie Links, die zu dieser Thematik weiterführen:

Ärzte in Sozialen Medien von der Bundesärztekammer (PDF-Download)
Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik

Werbeanzeigen bei Facebook zum Praxismarketing

Facebook ist grundsätzlich für alle kostenlos nutzbar. Wie immer aber, wenn ein solch großer Service kostenlos ist, sind die persönlichen Daten der Nutzer das eigentliche Produkt. Darüber hinaus bietet Facebook aber Werbetreibenden – und damit auch Praxen/Kliniken – die Möglichkeit, durch gezielte Anzeigenschaltung bei Facebook Patienten auf die Praxis/Klinik aufmerksam zu machen. Diese Anzeigen finden sich dann direkt in der Timeline (Neuigkeitsfeed) mit folgenden Möglichkeiten:

  • Sie können Patienten auf Ihre Facebook-Seite aufmerksam machen und „Gefällt mir“-Angaben erzeugen.
  • Sie können Patienten auf einen bestimmten Beitrag aus Facebook aufmerksam machen und diesen Beitrag promoten (für Praxen/Kliniken eher unüblich)
  • Sie können mehr Besucher auf Ihre Homepage lotsen und dort von sich überzeugen.

Für Praxen ist vor allem der dritte Punkt interessant, da dieser oftmals die direkte Conversion = Anruf in der Praxis zur Terminvereinbarung (alternativ: Online-Terminvereinbarung) nach sich ziehen kann. Viele „Fans“ zu haben, bringt Ihnen erst mal wenig. Ein mit Ihnen auf Facebook regelmäßig interagierender Patient verbessert aber Ihre Patientenbindung und durch virale Effekte ggfs. die Patientengewinnung.

Facebook und die aktuelle Rechtsprechung

Die aktuelle Rechtsprechung in Deutschland hinkt im Bereich sozialer Medien der Realität hinterher und führt zu manch kuriosem Urteil. Deshalb müssen Sie oder Ihre Agentur sich über Veränderungen kontinuierlich informieren und gegebenenfalls Veränderungen in Ihrer Praxis-Facebookseite implementieren. Besonders die Verwendung der Fotos von der Praxis-Homepage auf der Praxis-Facebook-Fanpage ist immer wieder ein Anlass zum Streit und teuren Abmahnungen. Versichern Sie sich diesbezüglich professioneller Unterstützung. Warum:

  • Sind Ihre Mitarbeiter einverstanden, dass Fotos von ihnen bei Facebook hochgeladen werden? (Recht auf das eigene Bild) Achtung: Dies ist besonders bei ehemaligen Mitarbeitern kritisch!
  • Hat der Fotograf sein Einverständnis gegeben? (Urheberrecht)
  • Sind die Stockfotos (z.B. von fotolia) facebook-konform eingebunden (Urheberrecht)

Gleiches gilt für den Einbau von Weiterempfehlungs-Buttons. Wer Facebook für das Praxismarketing nutzen will, muss also auch rechtlich gesehen am Ball bleiben.

Fazit

Praxismarketing mit Facebook bietet der Praxis erhebliche Vorteile speziell bei der Patientenbindung und der Personalgewinnung unter der Voraussetzung, dass die Kommunikationsgepflogenheiten bei Facebook und die rechtlichen Regularien befolgt werden. Das Hinzuziehen professioneller Hilfe als Arbeitserleichterung und auch zur juristischen Absicherung ist durchaus geboten.

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